Für das Architekturbüro GKK+Architekten sieht es gerade gar nicht gut aus. Die Chefin des Berliner Unternehmens hat die Bewerbung eines arabischstämmigen Mannes versehentlich an ihn selbst weitergeleitet, statt wie geplant an die Kollegin. Mit dem rassistischen Kommentar: „Bitte keine Araber“. Bewerber Yaseen Gabr veröffentlicht die Email daraufhin auf Facebook und geht damit viral. Die Website des Unternehmens war zwischenzeitlich offline ist nun aber wieder zu erreichen. Die Google-Bewertungen sacken ab.
1. Mit dem einfachen Kommentar „Das schlimmste Ablehnungsschreiben, das man bekommen kann“ postet Yaseen Gabr eine geschwärzte Version der Email auf Facebook.
The worst rejection letter you may ever have-big prestigious Berlin-based office-
Gepostet von Yaseen Gabr am Dienstag, 14. Januar 2020
2. Das Schreiben geht viral. Auch weil Autorin Bahar Aslan es auf Twitter verbreitet.
Ein junger Mann bewirbt sich bei einem renommierten Architekturbüro in #Berlin. Die Chefin des Büros kommentiert die Bewerbung wie folgt: „Bitte keine Araber.“
Die E-Mail landet ausversehen beim Bewerber und er wendet sich damit auf FB an die Öffentlichkeit. pic.twitter.com/5swedhoXwR
— Bahar Aslan (@BaharAslan_) January 15, 2020
3. Und es dauert auch nicht lange, bis das verantwortliche Architekturbüro identifiziert wird.
Es handelt sich hierbei übrigens um die GKK+ARCHITEKTEN Gesellschaft von Architekten mbH in 10785 Berlin, wie anhand der schlecht geschwärzten HR-Nummer ersichtlich. Webseite ist mittlerweile offline. Swantje nimmt aber sicherlich noch gerne Glückwünsche per Postkarte an. https://t.co/f0JEkx9tEZ
— Christian (@cruzha2014) January 15, 2020
4. Die Website des Unternehmens ist mittlerweile wieder online. Die Architekten werben mit ihrer Weltoffenheit.
Schaut man sich die Website des besagten Architekturbüros an, so hat man den Eindruck dass es sich um ein weltoffenes und internationales Unternehmen handelt. Allen Anschein nach ist diese „Weltoffenheit& Internationalität“ in Wirklichkeit nur ein Wunschdenken! pic.twitter.com/5zq7bbhpaP
— Bahar Aslan (@BaharAslan_) January 15, 2020
5. Es entsteht eine Welle der Solidarität. Und der allgemeine Tenor: Verklagen!
er soll die unbedingt verklagen!! hast du irgendeine kontaktmöglichkeiten zu ihm?
und: warum nicht den namen des büros veröffentlichen, damit wir alle sehen können wer diese rassistin ist?— Özge Şımözge 👼🏻 (@oezgeschmoezge) January 15, 2020
Klagen. § 21 Abs. 2 S. 3 AGG. Damit die Leute merken, dass das nicht geht. Und damit es jeder mitbekommt, was das für ein Laden ist.
— Miriam Vollmer (@miriam_vollmer) January 15, 2020
Klarer Verstoß gegen das #agg!
Könnte die teuerste Absage Mail dieses Büros werden!#FightRacism— Ullrich (@UllrichSchumann) January 15, 2020
6. Auf Google tendieren die durchschnittlichen Bewertungen des Architekturbüros langsam, aber sicher in Richtung 1-Stern (Stand 15.01.2020, 12:30 Uhr: 1,2 Sterne):
7. Und auch auf Twitter gibt es absolut kein Erbarmen!
Wenn der Faschismus zurückkehrt wird er nicht sagen, ich bin der Faschismus. Er wird sagen, bitte keine araber, lg swantje. https://t.co/2LCQQMRivC
— Саша (@saschakam) January 15, 2020
Das ist witzig, weil Swantje aus Versehen die „allen antworten“ Funktion genutzt und so ihren
Rassismus offenbart hat. https://t.co/gVaU7bu7Rx— Das ist witzig, weil… (@WitzigWeil) January 14, 2020
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Danke an alle für die Postings! ❤️
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