Zu wenig Zucker in Limo: Lemonaid kontert aberwitzige Lebensmittelvorschriften

Lemonaid hat ein Zucker-Problem und das nicht erst seit gestern. Denn bereits im Januar 2019 hagelte es eine Beschwerde des Bezirksamtes Hamburg, da sich in einem Lemonaid-Getränk (Limetten-Limonade) nur sechs Prozent Zucker anstatt der gesetzlich vorgeschriebenen sieben Prozent befinden würden und das Produkt folgerichtig nicht als Limonade bezeichnet werden dürfe. Das Unternehmen reagierte verwundert ob der grotesken Forderung, fährt die Bundesregierung doch seit Jahren eigentlich einen Kurs zur Reduzierung von Zucker in Lebensmitteln. Leidtragende Verbraucher starteten zusätzlich sogar eine Petition.

Und man sollte zumindest kurzzeitig damit Erfolg haben. Denn der Hamburger Senat beschloss, dass das Bezirksamt den Regelverstoß nicht weiter beanstanden und sich vielmehr für die Veränderung der Regelungen zum Zuckergehalt einsetzen würde. Spoileralarm: Passieren sollte trotz der Ankündigung der Behörde natürlich nichts.

Soweit, so gut. Doch etwas mehr als eineinhalb Jahre später droht erneut Ungemach in besagter Thematik. Problemfall diesmal: Die Maracuja-Geschmacksrichtung. Wieder wurden die vorgeschriebenen sieben Prozent Zuckergehalt nachweislich unterboten, Laboranalysen ergaben 5,6 Prozent. Aufgefallen ist es nun der Lebensmittelüberwachung Bonn, die das offensichtliche Versäumnis beanstandete und mit weiteren behördlichen Maßnahmen drohte, wenn das Unternehmen ihr Produkt nicht entsprechend anpasse.

 

1. Lemonaid hat mittlerweile genug vom Behördenwahnsinn. Auf dem eigenen Instagram-Account reagiert man zwar weiterhin mit Humor auf die Zucker-Farce…

 

2. …doch dahinter steckt natürlich mehr: Denn mit der Aktion klärt das Unternehmen seine Follower gleichzeitig auch über den ganzen Verbraucherschutz-Wahnsinn auf.

 

3. „50 Millionen Würfel weniger Zucker als der Staat erlaubt haben wir bisher verbraucht. Das sind 160.000 Kilogramm – und dafür droht uns jetzt die Verbannung aus Cafés und Supermärkten.⁠“ Einfach mal auf der Zunge zergehen lassen …

 
 
4. Bei den Usern überwiegt einerseits der Schock über den Behördenirrsinn …

 

5. … anderseits feiert man das Unternehmen aber auch für seine Aktionen.

 

6. Lemonaid selbst kündigte des weiteren eine „raffinierte“ Denkzettelaktion an, um Ernährungsministerin Julia Klöckner die Augen über ihre irrsinnigen Zucker-Richtlinien zu öffnen. Und übertraf sich dabei selbst. So stellte man ein lebensgroßes „Denk mal“ der Ministerin vor ihr Ministerium.

Klöckner selbst war zunächst aber nicht zu einer Stellungnahme bei einer kühlen, zuckerarmen Limo bereit.

 

7. Im Netz erfährt Lemonaid für ihre Beharrlichkeit und Kreativität beim Vorgehen gegen die Absurden Vorgaben der Politik jedenfalls viel Liebe und Anerkennung.

 

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