„Weil Alkohol gefährlich ist, ist Cannabis kein Brokkoli.“ So die etwas pampige Antwort der Drogenbeauftragten der Bundesregierung Daniela Ludwig auf eine Frage von Tilo Jung während der Bundespressekonferenz Anfang Juli. Für sein Format „Jung & naiv“ wollte Jung wissen, ob Ludwig Alkohol für gefährlicher als Cannabis hält, was sie aber letztlich nur ausweichend beantwortete. „Sie müssen mit meinen Antworten klar kommen, so wie ich mit ihren Fragen“, fügte sie noch hinzu.
Wusstet ihr, dass "Cannabis kein Brokkoli" ist? Dies erklärt Bundesdrogenbeauftragte Daniela Ludwig, die gerne mit Strohmann-Argumente auf meine Fragen zur Legalisierung antwortet. Am Ende äußert sie aber erstmals Sympathien für eine Entkriminalisierung wie in Portugal… pic.twitter.com/SDRIgHldDK
— Tilo Jung & Live @Home (@TiloJung) July 4, 2020
Jung spielte mit seiner Frage auf eine oft geäußerte Kritik bezüglich der deutschen Drogenpolitik an: Zwar bezweifelt niemand, dass Cannabis schädlich sei, aber warum sind deutlich schädlichere Drogen wie Zigaretten und Alkohol legal und als Volksdroge akzeptiert, das deutlich weniger schädliche Cannabis aber nicht? Oder alternativ: Warum werden die Volksdrogen nicht für illegal erklärt?
Ludwigs Vorgängerin Marlene Mortler meinte dazu, dass Cannabis verboten sei, weil es illegal ist, und Ludwig führte aus, dass sie keine dritte Volksdroge haben wolle. Diese Form der Argumentation und der Brokkoli-Vergleich riefen so manchen Spott und einige bissige Kommentare hervor.
„Alkohol ist schlimm, aber Cannabis ist auch kein Brokkoli“
– @DaniLudwigMdB‚Drogen sind verboten, weil sie Illegal sind“
– Marlene Mortler#Cannabis #LegalizeIt— CuriousOne75🇩🇪🇺🇸 (@Knopperz) July 7, 2020
Also macht die Drogenbeauftragte im Prinzip nichts anderes, als die bewährten guten Volksdrogen gegen einen Konkurrenten, der eben nicht zum Volk und somit exkludiert gehört, zu schützen. Okay 👌
— (((Sol Dev ★🍓))) (@skeptikaa) July 7, 2020
Der Dealer im Park & Netz fragt nicht nach dem Personalausweis! Die längst überfällige Entkriminalisierung von #Cannabis für Volljährige würde den Jugendschutz stärken & unsere 👮🏼♀️ entlasten & helfen, sich auf die kriminellen Netzwerke der Drogenmafia zu konzentrieren. #Brokkoli https://t.co/vUCyH1ojNL
— Cem Özdemir (@cem_oezdemir) July 7, 2020
Funfact: #csu wählen macht abhängiger als #cannabis zu Konsumieren. Ca. 90% aller Menschen die bereits einmal CSU wählten kommen davon nicht mehr los. Bei Cannabis kann keine so hohe Abhängigkeit nachgewiesen werden. Csu ist kein #Brokkoli @DaniLudwigMdB #CSUausstieg2021
— Tardis vs. Afd – Gallifrey will Rise! (@TRDSRLZ) July 7, 2020
Von "Cannabis ist illegal, weil es verboten ist" (Marlene Mortler, ehem. Drogenbauftragte zu "Nur weil Alkohol gefährlich ist, ist Cannabis kein Brokkoli" (Daniela Ludwig, aktuelle Drogenbeauftragte) – die Union setzt uns eine Quatschbirne nach der nächsten ins Amt.
— Felix S. Schulz 🌹 (@felixsschulz) July 5, 2020
Ob hingegen Brokkoli das Potenzial zur neuen Volksdroge hat, bleibt abzuwarten.
Cannabis ist kein Brokkoli.
Stimmt.
Wer isst den auch Brownies mit Brokkoli drin?— Sir Tobi at Home 🏠 (@GeoTobi180) July 6, 2020
98% der Menschen die #Cannabis rauchen haben vorher #Brokkoli konsumiert.
STOPPT DEN WAHNSINN !
BROKKOLI VERBIETEN.— pot_One (@potOne3) July 5, 2020
Bitte bei Marihuana/Cannabis bitte das Brokkoli Emoji nutzen. Weicht bitte nicht von dem ab, was wir von @DaniLudwigMdB lernen durften. #LegalizeIt 🥦
— Prof. Dr. broc. CRD (@CannaRevDE) July 7, 2020
Bereits vor dem Jung-Interview schrieb ein Reddit-User der Drogenbeauftragten eine E-Mail, in der er sein Unverständnis zum Ausdruck brachte, warum Alkohol als Droge anscheinend verharmlost wird.
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Wir danken allen für die Posts!
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