Die deutsche Bürokratie hat ihren Ruf weg. Die berühmte Szene, in der Asterix und Obelix im „Haus, das Verrückte macht“, den Passierschein A38 beantragen wollen, ist zum Synonym für unsere Behörden geworden. Aber tatsächlich verzweifeln nicht nur wir Bürger am Amtsschimmel, sondern auch die Angestellten im öffentlichen Dienst selbst. Denn wie die folgenden 13 Tweets beweisen, können all die Regeln und Vorschriften auch im Arbeitsalltag ziemlich anstregend sein.
1. Anfahrt erfolgt über die Datenautobahn.
Ich arbeite im öffentlichen Dienst. Wenn wir ein Online-Seminar besuchen, müssen wir einen Dienstreiseantrag ausfüllen.
Keine Ahnung, woher die ganzen Vorurteile kommen.
— FamilienLabor ☢ (@FamilienLabor) September 10, 2020
2. Es muss alles seine Richtigkeit haben.
Ich arbeite in öD und wenn ein/e Kollege/in eine Postkarte aus dem Urlaub schickt, wird diese in einer Umlaufmappe durch den Fachdienst gereicht, bis jeder auf einem beiliegenden Zettel mit Unterschrift bestätigt hat, die Karte gelesen zu haben. 🤓
— Karolenka (@Karolenka_) September 10, 2020
3. Gewusst wie!
Hier auch öD und mein großer Bruder wollte heute auch nicht verstehen, warum es einfach ist, wenn unser Klinikfahrer mich "unter der Hand" schnell zum Bahnhof fährt als wenn das meine Kollegin macht. Die müsste dafür nämlich einen Antrag auf Dienstunterbrechung ausfüllen 🤷🏼♀️
— Alina (@Idiotenliebe) September 10, 2020
4. Keine Lust zu haben, lässt sich bestimmt einrichten.
🙋🏻♀️ auch öD.
Um 5 Std. von Zuhause zu arbeiten, müssen die Std. als Telearbeit beantragt werden. Chef + Personalabteilung + PR müssen Stellungnahmen schreiben.
Außer man hat einen Termin und danach keine Lust mehr ins Büro zu kommen – dann ist es mobiles Arbeiten. Ohne Antrag.
— Fräulein Puschel 💕 #FCKAFD (@puschelizia) September 12, 2020
5. Da bleibt man lieber zuhause … so oder so.
Wir mussten anfangs in der Corona-Zeit Reiseanträge stellen, wenn wir vom Home-Office zum eigentlichen Arbeitsort fahren wollten. Also für den normalen Arbeitsweg… ÖD hat ja viele Vorteile, aber manchmal… 🤷🏽♀️
— L☀️TTE (@erbaria) September 11, 2020
6. Doppelt hält besser.
Korrekt, das Word 2002er Formular wird am PC ausgefüllt, ausgedruckt, unterschrieben, eingescannt und dann an die Personalabteilung gemailt, die es dann ausdruckt, unterschreibt, stempelt, einscannt und in die digitale Personalakte speichert
— DonGebletto (@StefanGebel) September 12, 2020
7. Ich warte schon seit Jahren darauf, dass das Internet endlich als Buch veröffentlicht wird.
ich war zuletzt ein einer Berufsgenossenschaft, sind ja dem öffentlichen Dienst gleich gestellt.
Mails, die von außen kamen, mussten ausgedruckt werden und mit Eingangsstempel versehen abgeheftet.
Jemand noch Fragen? 🙈— Feenteich 👼 (@Die_Feenteich) September 10, 2020
8. Wird Zeit für eine Atlantik-Brücke zwischen Europa und Amerika.
Tja, der öffentliche Dienst: Ein Ex-Kollege bekam mal einen Reiseantrag in die USA zurück. Er sollte begründen, warum er fliegen will. Er schrieb dann als Grund auf den Antrag: Weil es mir zum schwimmen zu weit ist! 😂
— Stefan Hahndel (@Hast23) September 11, 2020
9. Start der Reise: 2. Stock. Reiseziel: 3. Stock.
Ich darf nen Dienstreiseantrag stellen für eine hausinterne Pflichtschulung 🤷♀️
— flyharmonie 🏡🐇 (@flyharmonie) September 11, 2020
10. Manchmal fängt der Irrsinn schon bei der Bewerbung an.
Hab heute 2 Monate und 11 Tage nach Einreichen meiner Bewerbung eine (positive) Antwort bekommen.
Öffentlicher Dienst. Herrjemine.
— Tom Kraftwerk (@TomKraftwerk) September 21, 2017
11. Mit Ihrem Geld lässt sich schon irgendwas machen.
Anruf im Büro, Bürger möchte Termin.
I: "das Rathaus ist derzeit geschlossen."
B: "wie? Und wofür bezahl ich Sie dann mit meinen Steuern, was machen Sie den ganzen Tag?"
I: "das, was man uns auf der Behörde eh unterstellt: Kaffeetrinken, Quatschen…"
Fand er nicht witzig.
— Kakaofräulein (@FrolleinKakao) April 16, 2020
12. Die Technik daheim ist vermutlich besser als im Büro.
Es ist nahezu unmöglich, eine deutsche Behörde zu besuchen, ohne dass ein Mitarbeiter irgendwann „Na, komm schon!“ zu einem technischen Gerät sagt.
— Peter Wittkamp (@diktator) June 12, 2019
13. Ein subtiler Hilferuf.
Anruf beim Finanzamt. Ich frage die Dame am Telefon, was sie braucht (ich meinte eigentlich, ob Steuernummer oder Kennzeichen). Ihre Antwort lautete: "WAS ICH BRAUCHE? URLAUB BRAUCH ICH!"
Ich habe dann gelacht.
Sie nicht.— Frau Vogelbein (@FrauVogelbein) February 21, 2019
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Vielen Dank an alle für die Posts.
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